Der Unterricht in der Sekundarstufe der DSP erfolgt auf der Grundlage des achtjährigen gymnasialen Bildungsganges (G8).
Die Klasse 5 stellt eine einjährige Orientierungsstufe dar, an deren Ende die Schüler eine individuelle Schullaufbahnempfehlung erhalten.
In den Jahrgängen 6-10 werden die Schüler aller Schularten in der Regel binnendifferenziert in ihren Klassen unterrichtet.
In der Sekundarstufe I wird den Schülern eine grundlegende Allgemeinbildung vermittelt. Sie bereitet auf eine Berufsbildung oder auf den Übertritt in die Sekundarstufe II vor. Die Schüler werden entsprechend ihren individuellen Fähigkeiten gefordert und gefördert. Die fachlichen und pädagogischen Ziele der Unterrichts- und Erziehungsarbeit beruhen dabei auf dem Leitbild der DSP, dem Schulprogramm, den Thüringer Lehrplänen und dem Kernlehrplan für die Auslandsschulen der Regionen Ost- und Südostasien.
Seit Einführung der Ganztagsschule haben die Schüler drei Nachmittage, an denen in den Klassen 5 und 6 an zwei Tagen verpflichtend Unterricht stattfindet und an einem Tag aus dem vielfältigen AG-Angebot(z. B. Chinesisch, Sport, Theater, Mathematik-Spitzenförderung) gewählt werden kann.
Die Orientierungsstufe soll ermöglichen, dass der Schüler die ihm und seiner Begabung am besten entsprechende Schulart Gymnasium, Realschule oder Hauptschule findet. Dabei wird die individuelle Leistungsfähigkeit der Schüler durch Differenzierungs- und Fördermaßnahmen berücksichtigt.
Am Ende der Klasse 5 wird eine vorläufige, unverbindliche Schulartentscheidung getroffen. Durch die enge Verbindung der Schularten ist ein Übergang von der einen in die andere Schulart möglich. Am Ende der Klasse 6 spricht die Klassenkonferenz eine endgültige Empfehlung für die weiterführende Schulart aus.
Die Sekundarstufe I wird als allgemeinbildendes Gymnasium geführt. Die Schüler werden mit entsprechenden Begabungen und Bildungsabsichten zu einer breiten und vertieften Allgemeinbildung geführt, die den Übergang in die gymnasiale Oberstufe ermöglicht. Damit werden auch die Grundlagen für die Ausbildung in Berufen mit erhöhten Anforderungen und für die verantwortungsbewusste Wahrnehmung von Führungsaufgaben in allen Bereichen vermittelt. Unterricht und Erziehung im allgemeinbildenden Gymnasium zielen auf den Erwerb einer hohen Fachkompetenz, Methodenkompetenz und gleichermaßen einer hohen personalen und sozialen Kompetenz.
In Klasse 10 erstellen alle Schüler eine Facharbeit. Dazu wählen die Schüler ein Thema und einen betreuenden Lehrer. Auf die selbstständige Arbeit der Schüler wird besonders Wert gelegt.
In den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik findet in Klasse 10 eine besondere Leistungsfeststellung als zentral gestellte Klassenarbeit statt. Die Klasse 10 ist im 8-jährigen Bildungsgang gleichzeitig die Einführungsphase der Sekundarstufe II.
Die Hauptschule zielt auf die Berufsreife der Schüler ab, ohne dabei auf Wissenschaftsorientierung zu verzichten. Die Realschule vermittelt eine allgemeine Bildung und schafft die Grundlagen für Berufe mit erhöhten theoretischen Anforderungen. Sie eröffnet Wege in weiterführende schulische Bildungsgänge, die bis zur allgemeinen Hochschulreife führen können.
In den Klassen 5-10 werden die Schüler in der Regel binnendifferenziert gemeinsam mit den Schülern der anderen Schularten unterrichtet. In den Fächern Deutsch und Mathematik (in Klasse 10 auch in Englisch) werden nach Möglichkeit eigene Real- und Hauptschulgruppen zur intensiven Förderung gebildet.
In Klasse 6 nehmen die Haupt- und Realschüler am Französischunterricht teil, sodass zwischen den einzelnen Schularten eine Durchlässigkeit möglich ist. Ab Klasse 7 können die Realschüler zwischen der zweiten Fremdsprache Französisch und Technik wählen. Das Belegen der Fremdsprache Französisch ist jedoch Voraussetzung für einen möglichen Wechsel von der Realschule auf das Gymnasium bis zum Ende der Klasse 8.
Am Ende der Klasse 9 bzw. Klasse 10 findet für die Haupt- bzw. Realschüler unter Aufsicht der Kultusministerkonferenz (KMK) eine zentrale Abschlussprüfung statt. Mit dem Erreichen des Mittleren Bildungsabschlusses können die Realschüler in die berufliche Ausbildung oder bei entsprechenden Leistungen in die gymnasiale Oberstufe wechseln.
In der ersten Fremdsprache Englisch findet in den Klassen 6-9 jahrgangsweise eine Außendifferenzierung in drei Niveaugruppen statt, sodass den unterschiedlichen Ausgangssituationen an einer Auslandsschule in besonderem Maße Rechnung getragen wird. Der Unterricht in den Gruppen erfolgt dabei auf der Grundlage gleicher Lehrwerke. Die Niveaudifferenzierung ist unabhängig von der Schulart.
Die Erlangung des Cambridge Certificate als Sprachnachweis für den Hochschulzugang an englischsprachigen Universitäten ist an der DSP möglich.
Zusätzlich gibt es englischsprachigen Unterricht in den Fächern Geographie (ab Klasse 10) und Politik (ab Klasse 10). Die zweite Fremdsprache Französisch beginnt in Klasse 6.
Schüler mit Vorkenntnissen im Chinesischen haben zu Beginn der Jahrgangsstufe 6 die Möglichkeit, Chinesisch statt Französisch als zweite Fremdsprache zu belegen und - bei Fortführung der Fremdsprache bis Ende Jahrgangsstufe 12 - Chinesisch als schriftliches oder mündliches Abiturprüfungsfach zu wählen. Es werden darüber hinaus Chinesischkurse angeboten, in denen das YCT-Zertifikat erworben werden kann.
In den Klassen 5 bis 9 wird besonders auf Methodentraining Wert gelegt. Im Methodencurriculum sind angemessene Lern- und Arbeitsformen wie z. B. Problemlöseverfahren, zielgerechter Umgang mit Informationen und Medien sowie Präsentationsformen wichtige Bausteine auf dem Weg zum eigenverantwortlichen und nachhaltigen Lernen. Die erlernten und eingeübten Methoden finden Anwendung in den zweimal pro Jahr stattfindenden EVA-Projekten (Eigenverantwortliches Arbeiten).
Mit der Einführung der Ganztagsschule wurde in den Klassen 5 bis 8 ein spezieller Forder- und Förderunterricht eingeführt. Die Schüler erhalten hier in Kleingruppen zweimal in der Woche zusätzlich in den Fächern Deutsch, Französisch oder Mathematik gezielte Förderung oder beschäftigen sich mit weiterführenden Unterrichtsthemen. Darüber hinaus gibt es Förderangebote für Schüler, deren Muttersprache nicht allein Deutsch ist.
In Klasse 7 nehmen alle Schüler an einem Sozialprojekt teil, in Klasse 9 erfolgt ein zweiwöchiges Berufspraktikum. Das vielfältige AG-Angebot der Schule ermöglicht es den Schülern über den Unterricht hinaus ihre individuellen Interessen zu vertiefen. Die beiden Schülerbibliotheken bieten deutsch- und fremdsprachige Literatur sowie Fachbücher zum wissenschaftspropädeutischen Arbeiten. Jede Klassenstufe führt einmal im Schuljahr eine fünftägige Klassenfahrt durch. Sie soll die Integration von neuen Schülern, aber auch den Bezug zu unserem Gastland China stärken.
Einmal im Schuljahr findet an der Schule eine Projektwoche statt. In dieser belegen die Schüler nach Interesse jeweils ein Projekt, welches intensiv bearbeitet und am letzten Tag der Schulgemeinde und den Eltern präsentiert wird.
In der Schule können alle deutschen Bildungsabschlüsse vergeben werden.
Hauptschüler erhalten ihr Abschlusszeugnis am Ende der Klasse 9, Realschüler am Ende der Klasse 10. Gymnasiasten erwerben mit dem Versetzungszeugnis in die Klasse 11 den Mittleren Bildungsabschluss.
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